Pressemitteilung Wahlaussage 2006

CDU Kreistagsfraktion Göttingen
Pressemitteilung

Den demografischen Wandel gestalten

„Der demografische Wandel ist eine stete und langfristige Herausforderung, auf die wir regional immer wieder nachhaltig reagieren müssen und den wir gestalten werden“, so Gerhard Winter, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Göttingen. Nach den neuesten Vorausschätzungen Statistischen Landesamtes soll auch die Bevölkerung des Landkreises Göttingen bis zum Jahr 2021 um 12.500 Personen abnehmen. Besorgniserregend ist insbesondere der starke Rückgang der jungen Menschen. Die Vorausschätzung geht von einer Abnahme der bis 25-Jährigen um ca. 13.500 Personen (18,8%) aus, während die Zahl der über 60-Jährigen um rund 6.200 Personen zunimmt (10,4 %).

Auf der Grundlage der vorliegenden gesicherten Prognosen über die künftige Entwicklung der Zusammensetzung der Bevölkerung geht die CDU-Kreistagsfraktion davon aus, dass dieser gesellschaftliche Wandel und die damit verbundene Abnahme familiärer Netzwerke, eine starke Nachfrage nach solchen sozialen Diensten bewirken wird, die Familienleistungen ergänzen oder ersetzen. Winter: “Wir müssen vor Ort, in den Städten, Gemeinden und Ortschaften des Landkreises Bürgerinnen und Bürger motivieren und aktivieren, neue auf das Alter ausgerichtete soziale Bindungen einzugehen, ehrenamtlich soziale Netzwerke zu knüpfen und neue Hilfesysteme zu entwickeln. Dazu gehört die kommunale Aufgabe, älteren Menschen im Landkreis Göttingen möglichst lange eine aktive Teilhabe am Leben in der Kommune zu ermöglichen.“

Auf diesem Weg hat die CDU-Kreistagsfraktion zwei neue Anträge eingebracht. Zum einen will die CDU einen „Beirat Demografie“, der die für die künftigen Aufgaben des Kreistages erforderlichen statistischen Unterlagen über die Entwicklungen der Bevölkerung des Landkreises in geeigneter Weise feststellt, auswertet und damit Grundlagen für Entscheidungen des Kreistages und der Verwaltung schafft. Zum anderen soll in der Kreisverwaltung ein Dienstleistungsbüro „Leben und Wohnen im Alter“ als Anlaufstelle eingerichtet werden, an die sich ältere Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fragen zur Alltagsbewältigung und auch alle Anbieter von Unterstützungsangeboten wenden können. Diese Anlaufstelle soll sowohl Vermittler für Hilfe- und Unterstützungsleistungen sein, als auch eine qualifizierte Wohnberatung durchführen oder vermitteln: und zwar mit Nebenstellen oder Sprechstunden in den Städten und Gemeinden des Landkreises,

Gerhard Winter
stv. Vorsitzender


Gerhard Winter
Wahlaussage für Kommunalwahl 2006

Soziale Politik für Familien, Jugend und Senioren

Die demografische Veränderung unserer Gesellschaft, insbesondere die stete Zunahme des Anteils der Älteren und die Abnahme des Anteils der Jüngeren an der Gesamtbevölkerung haben dramatische Dimensionen. Deshalb werden wir Kampagnen zur Förderung des Miteinanders der Generationen durchsetzen.

Sozialpolitik soll nicht das Glück des Einzelnen mehren, sondern Leid mindern. Nächstenliebe, Solidarität , Hilfsbereitschaft und das Kümmern um Hilfebedürftige sind elementare Bestandteile einer lebenswerten Gesellschaft und Kern unserer Sozialpolitik.

Wir werden die Einsatzbereitschaft, das Erfahrungswissen und die Kompetenzen der älteren Generation für das Gemeinwohl nutzen. Die dafür notwendigen ehrenamtlich Strukturen und Tätigkeitsfelder werden wir entwickeln.

Durch unser Konzept für die soziale Entwicklung des Landkreises Göttingen werden wir im Landkreis Göttingen insbesondere auf den Handlungsfeldern Familien-, Jugend-, Senioren- und Sozialpolitik Zeichen setzen für

Gestaltung eines kinder- und familienfreundlichen Lebensumfeldes:

„Vorfahrt für Familie“ – Qualitätsoffensive für Kindertageseinrichtungen und
Kindertagespflege

  • durch Unterstützung lokaler Bündnisse für Familie
  • durch gezielte Maßnahmen zur Förderung der Erziehungskompetenz der Eltern, beispielsweise durch Verteilung von Elternbriefen
  • durch Förderung der sozialen Kompetenz in den ersten Lebensjahren
  • durch Sprachförderung für alle Kinder in Tageseinrichtungen
  • durch ein bedarfsorientiertes Angebot an Krippen- und Hortplätzen sowie altersübergreifenden Gruppen
  • durch flexible Öffnungszeiten der Kindertagesstätten
  • durch Fortsetzung des qualitätsorientierten Ausbaus der Tagesbetreuung (Tagesmütter) für Kinder in den ersten sechs Lebensjahren
  • durch sozial gerechte Reduzierung der Elternbeiträge für die Kindertagesstätten
  • durch Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer

Daseinsvorsorge durch und für Senioren

  • durch eine Kampagne „Senioren für die Jugend – Ein Gewinn für alle“ zur Förderung des Miteinanders der Generationen
  • durch eine Kampagne „Senioren für Senioren“ als gelebte Nächstenliebe und Solidarität für die eigene Generation
  • Diskussionsforen zur Rolle der Älteren im Gemeinwesen und zu neuen Formen freiwilligen (ehrenamtlichen) Engagements
  • durch Einrichtung von Agenturen für bürgerschaftliches Engagement (Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros, Nachbarschaftshilfe) in den Städten und Gemeinden
  • durch eine flächendeckende ehrenamtlich Nachbarschaftshilfe
  • durch die Förderung von Seniorenwohnungen
  • durch ein flächendeckendes Netz von Seniorenvertretungen (-beiräten)
  • durch die Förderung von Mehrgenerationshäusern als offene Tageseinrichtungen (Familienzentren) im Landkreis

Jugend ist Zukunft

  • Im Mittelpunkt unserer Jugendpolitik steht der Schutz der jungen Menschen vor Gewalt, Kriminalität und Ausgrenzung, der Abbau von Benachteiligungen und die Stärkung der Eigenverantwortung und Einsatzbereitschaft für das Gemeinwohl.
  • wir unterstützen die Jugendverbände und Vereine bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit für und mit den jungen Menschen
  • wir fördern und wertschätzen alle in der Jugendarbeit und Jugendhilfe ehrenamtlich Tätigen
  • Orte der Begegnung in den Ortschaften des Landkreises sind uns wichtig

Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II / Hartz IV)

  • Wir werden die Umsetzung der programmatischen Grundsätze „Fördern und Fordern“ bei der Hilfe für Arbeitssuchende auch weiterhin mit Sachlichkeit und Augenmaß im Interesse sozialer Gerechtigkeit betreiben.
  • Soziale Gerechtigkeit heißt für uns auch, dass Empfänger von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe nicht besser behandelt werden dürfen, als  Familien und Personen mit geringem Arbeitseinkommen.

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